Warum greifen wir zur Schokolade, wenn wir traurig sind?
Warum essen wir weiter, obwohl wir längst satt sind?
Und warum geben uns bestimmte Lebensmittel das Gefühl von Geborgenheit, Wärme oder Kontrolle?
Was viele als “Willensschwäche” abstempeln, hat in Wahrheit oft tiefere Ursachen.
Der Griff zum Essen ist nicht nur eine Frage des Hungers – sondern eine Form der oralen Selbstregulation. Eine Strategie, um mit innerer Leere, Stress, Angst oder emotionalem Mangel umzugehen.
Was ist orale Befriedigung – und warum ist sie so mächtig?
In der frühen Kindheit – besonders in der oralen Phase – erfahren wir Nähe, Trost und Sicherheit primär über den Mund: Stillen, Saugen, Nuckeln. Diese Zeit prägt unser Nervensystem tief.
Aber: Auch später im Leben kann sich Essen zur emotionalen Kompensationsstrategie entwickeln.
Die orale Selbstregulation ist eine Form von Selbstberuhigung:
„Ich esse, um mich zu spüren.“
„Ich esse, um mich zu halten, wenn sonst niemand da ist.“
„Ich esse, um einen Mangel kurzfristig zu füllen.“
Die Frage ist nicht, warum du isst, sondern was du über das Essen zu regulieren versuchst.
Warum Diäten diesen Mechanismus ignorieren
Klassische Diäten setzen auf Disziplin, Kontrolle und äußere Vorgaben.
Doch sie greifen ins Leere, wenn der wahre „Hunger“ nicht körperlich, sondern emotional ist.
Menschen, die durch Essen versuchen, emotionale Spannungen zu regulieren, erleben Diäten häufig als zusätzliche Überforderung:
- Der Verzicht verstärkt das Gefühl von Mangel.
- Das “Scheitern” führt zu Schuld und Selbstabwertung.
- Die eigentliche Ursache bleibt unbearbeitet.
Der Teufelskreis beginnt.
Der Weg raus beginnt nicht mit Kalorien – sondern mit Klarheit
Wenn du merkst, dass du häufig isst, ohne körperlich hungrig zu sein, lohnt sich eine andere Frage:
„Was versuche ich in mir zu stillen?“
Die Antwort liegt nicht auf dem Teller, sondern in deinem Nervensystem, deinen Bindungserfahrungen – und in der Beziehung zu dir selbst.
Soulcode-Perspektive: Ernährung als Spiegel innerer Zustände
Bei Soulcode arbeiten wir nicht gegen das Symptom – sondern mit seiner Botschaft.
Orales Essverhalten ist kein Fehler, sondern ein Signal.
Es zeigt, dass dein System einen Weg sucht, sich selbst zu halten, zu regulieren und zu beruhigen.
Die Kunst besteht darin, neue innere Quellen der Selbstregulation zu entwickeln.
Nicht durch Verbote – sondern durch Verstehen, Entkoppeln und Neuverknüpfen.
Wenn du aufhörst, gegen dein Essverhalten zu kämpfen – und anfängst, es zu verstehen – beginnt Heilung.
Der Schlüssel liegt nicht im Verzicht, sondern in der Verbindung.
Nicht zum Essen – sondern zu dir.


